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persönlicher Kommentar

Zum Artikel über Protestformen von "Last Generation"

Leserbrief (HZ)

Schon vor der Lektüre der Stellungnahmen war der einhellige und angemessene Tenor klar: „Form des Protests inakzeptabel, Anliegen durchaus berechtigt“. Hätte man rechtzeitig auf die mahnenden Stimmen gehört, wären verzweifelte Proteste von besorgten Bürgern allerdings unnötig:

Die Heidenheimer Zeitung, die immer wieder pro Wachstum Stellung nimmt, kennt schon lange Stellungnahmen, dass die Natur-Katastrophe (verkürzend und beschönigend: „Klimawandel“) nur mit den folgenden Maßnahmen abzuwenden ist: Reduktion der Bevölkerungszahlen durch freiwilligen teilweisen Geburtenverzicht (statt mit einem angenommenen Höhepunkt von 10,4 Milliarden Menschen zu planen), international einheitliche Rahmenbedingungen für das Wirtschaftssystem, Begrenzung hoher Gewinne und Kapitalerträge (Abschaffung des extrem ruinösen Kapitalismus), Verringerung des interkontinentalen Warentransports und der Kurzstreckenflüge, Änderungen im Energiesektor, Änderungen beim Firmenverhalten und Individualverhalten.

So wie Joachim Gauck einst (bezogen auf das Flüchtlingsproblem) sagte „Unser Herz ist weit, aber unsere Möglichkeiten sind endlich“, so sind auch die Ressourcen der Erde endlich und ist die Belastbarkeit der Natur begrenzt.

Was man heute beobachtet, ist eine regelrechte ENERGIER. Statt den Energieverbrauch zu drosseln (er nimmt wegen der E-Mobilität, Wärmepumpen und immer mehr nötigen Klimaanlagen sowieso schon zu), erfindet man unermüdlich immer neue energieverbrauchende Technik (wie z.B. für autonomes Fahren mit 5 G-Funk). Statt einer diesbezüglichen Einsicht hört man, vor dem fatalen weiteren Auftauen der Permafrostböden (freiwerdende Unmengen der Treibhausgase Methan und Kohlendioxid), verfrühtes Triumphgeheul („Der Weltuntergang fällt aus!“), verfällt einer übersteigerten Technikgläubigkeit, und stimuliert ein ohnehin überhitztes Wirtschaftssystem noch mit zusätzlichen Maßnahmen wie neuen interkontinentalen Handelsabkommen („Bleifuß auf dem Gaspedal, wo das Auto schon teilweise über dem Abgrund hängt“).

Auf die USA, von denen auch manches Gute kommt, ist nicht unbedingt Verlass: Ihr Denken ist traditionell exzessiv materiell-quantitativ-pekuniär, ist extrem technikgläubig und befürwortet hochproblematische Eingriffe in die Natur (z.B. in den USA bereits privat unternommenes Schießen von Chemikalien in die Atmosphäre, um das Sonnenlicht zu verdunkeln).

Statt eines Abstellens der Ursachen betreibt man primär Symptomlinderung. Die Kinder und Enkel der heutigen Erwachsenengeneration werden uns einmal bitterste Vorwürfe machen: Warum habt ihr gegen dieses unverantwortliche Verhalten nichts unternommen?

Hans Otto Vogl, Gerstetten

Autor/in:
Hans Otto Vogl
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